Fledermäuse

Fledermäuse - sie bewohnen heimlich und leise Gebäude oder Baumhöhlen. Doch gerade weil sie tagsüber nicht sichtbar in ihren Höhlen oder in Ritzen von Bauwerken ruhen schwindet auch ihr Lebensraum stetig, sodass alle heimischen Fledermäuse streng geschützt sind. Für sie gelten also besondere Ver- und Gebote. Erfasst werden sie meist über ihre Rufe, die sie artspezifisch abgeben.

 

Strukturkartierung

Vor der konkreten Fledermauserfassung ist es wichtig, ihre Habitate zu kennen. Über Strukturkartierungen werden Spalten in Gebäuden, Baumhöhlen und Leitstrukturen erfasst. Sie geben Aufschluss über mögliche Flugrouten und potenziell genutzte Quartiere. Werden sie regelmäßig bewohnt, sind meist Urin- und Kotspuren sichtbar und dann muss genauer hingeschaut werden. Oftmals ist aber auch sehr wenig über Vorkommen der Fledermäuse bekannt, so zum Beispiel in einer Vielzahl unserer Wälder, sodass weitere Untersuchungen Aufschluss über Vorkommen dieser heimlichen Tiere geben.

Akustische Erfassung

Mit Hilfe von Fledermaus-Detektoren machen wir hörbar, was der Mensch sonst nicht wahrnehmen kann. Fledermäuse orentieren sich über ihre Ultraschall-Laute die sie, je nach Art, in unterschiedlichen Frequenzen abgeben. Die Fledermausdetektoren nehmen diese Laute auf und machen sie mit einer speziellen Software (bcAdmin) hör- und sichtbar. Je nach Frequenz und Ruflänge ergeben sie ein spezifisches Muster, anhand dessen Fledermausart und Ruftyp unterschieden werden können.  Grundsätzlich können dabei Jagd- und Orientierungslaute von Sozialrufen, die vermehrt vor Quartieren abgegeben werden, unterschieden werden.

Mit detektorgestützten Begehungen während der Dämmerungsphase und der Nacht lassen sich sehr gut Jagdaktivitäten oder Flugrouten erfassen, sie geben allerdings nur einen zeitlich begrenzten Ausschnitt der Fledermausaktivität wieder. Neben der mobilen Erfassung können stationäre Batcorder oder Horchboxen eingesetzt werden, die die Rufaktivitäten über mehrere Tage  aufzeichnen, jedoch lokal und örtlich begrenzt.

Visuelle Erfassung

Manche Arten sind mit Hilfe von Detektorbegehungen nur schwer zu erfassen. Sind dennoch genauere Aussagen über die konkrete Art, Alter oder Geschlecht der Tiere erforderlich, bietet die Netzfang-Methode eine genauere Möglichkeit der Datenerfassung.

Eine weitere Möglichkeit der visuellen Erfassung bietet die Untersuchung ihrer Quartiere.

 

Winter- und Sommerquartiere

Fledermäuse nutzen oftmals viele verschiedene Quartiere. Im Sommer besitzen Fledermäuse meist mehrere Tagesverstecke, die sie je nach Witterung oder Nahrungsangebot stetig wechseln. Besonders bedeutsam sind allerdings die Winterquartiere oder die Wochenstuben, die meist von vielen Individuen besiedelt werden. Oftmals liegen nur defizitäre Erkenntnisse über die Nutzung von Quartieren vor, sodass weitere Untersuchungen wichtige Informationen über die Arten, die zeitliche Dauer der Nutzung, die Bedeutung als Fortpflanzungsstätte und die Anzahl der Individuen liefern.

Wir beraten Sie gerne und unterstützen Sie bei Ihrem Fledermaus-Projekt.