Gewässerrenaturierung

Die meisten unserer Fließgewässer sind sehr weitgehend durch den Menschen beeinflusst oder sogar vollständig verändert worden. Damit ist oftmals der Verlust der biologischen Qualität und der Lebensraumfunktionen verbunden.

Die Renaturierung von Gewässern soll unsere Bäche und Flüsse strukturell verbessern und die Durchgängigkeit für wandernde Organismen herstellen. Das ist nicht zuletzt deshalb erforderlich, weil die Bewirtschaftungsziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden müssen. Derzeit befinden sich noch über 90 Prozent der Fließgewässer nicht in einem guten Zustand, wie er bis spätestens 2027 gefordert ist. Gewässerrenaturierungen und naturnahe Umgestaltungen von Fließgewässern sind daher dringend geboten.

Mit der naturnahen Gewässerentwicklung beschäftigt sich die NZO-GmbH bereits seit langer Zeit. Dabei greifen wir auf die umfangreichen Erfahrungen zurück, die wir im Rahmen von Erfolgskontrollen bzw. Monitorings gewonnen haben. Tausende von Befischungsstrecken und Makrozoobenthos-Probestellen wurden von uns untersucht. Dabei haben wir gelernt, worauf es bei der Gewässerentwicklung vor allem ankommt: Eigendynamik!

Für die Planung von naturnahen Umgestaltungen heißt das jedoch nicht, das egal ist, wie die Gestaltung durchgeführt wird, weil der Rest sich schon finden wird - im Gegenteil: Es ist wichtig, ein individuell angepasstes Initialprofil vorzugeben. Dazu ist ein genaues Kennenlernen des jeweiligen Gewässers erforderlich. Eine gute Planung beginnt nicht selten im Archiv, um mit Hilfe von historischen Karten zu erfahren, wie der Bach oder der Fluss früher (das heißt im besten Fall vor menschlicher Umgestaltung) ausgesehen hat. Auch die Entwicklung der Aue ist wichtig, um verbliebene Relikte bei Morphologie und Bauwerken zu verstehen. Oft sind viele weitere Anforderungen und Restriktionen zu ermitteln und planerisch zu bearbeiten.

Schließlich unterscheiden sich die Lebensgemeinschaften sandgeprägter, schottergeprägter oder im Karst befindlicher Bäche und Flüsse grundlegend. Ob bei Fischen, dem Benthos oder den Makrophyten: Sie weisen ganz unterschiedliche gewässertypspezifische Arten auf. Nur wenn ihre Ansprüche berücksichtigt werden, kann eine Renaturierung ein Erfolg werden!

Sehr häufig ergeben sich durch Renaturierungen zusätzlich auch Verbesserungen des Hochwasserschutzes und attraktive Naherholungsmöglichkeiten für die Menschen werden möglich. So profitieren auch die Menschen unmittelbar. Alle Umgestaltungen, die wir bislang durchgeführt haben, brachten ein außerordentlich positives Echo aus der Bevölkerung vor Ort hervor. Daraus kann man lernen. Schon früh im Planungsprozess sollten Bürgerinnen und Bürger sowie die Politik eingebunden werden. Dabei helfen anschauliche und überzeugende Präsentationen anderer gelungener Renaturierungen. Ein (gutes) Bild - oder noch besser - ein (gutes) Video sagt mehr als tausend Worte! Daher legen wir auch besonderen Wert auf eine fundierte, nachvollziehbare und attraktive Dokumentation und Darstellung von Gewässerumgestaltungen und ihrem enormen Mehrwert. Sei es im Vorfeld eines Vorhabens, um erfolgreiche Überzeugungsarbeit zu leisten, oder im Nachgang, damit alle sehen: Es hat sich gelohnt!

Projektbeispiel Paderseeumflut

UVS, LBP, ÖBB, Monitoring, Dokumentation